In der Vergangenheit habe ich die Sendung „Maybrit Illner“ ganz gerne gesehen. Als die Sendung noch Berlin Mitte hieß habe ich angefangen und bis heute häufig geschaut. Heute habe ich das erste Mal wirklich gelitten.
„Die Angst der Deutschen vor dem Abstieg. Wo sind die neuen Mutmacher?“
So hiess das Thema und es waren auch echte Experten eingeladen, sich berufen zu fühlen, mit großartigen Weisheiten zu erläutern, das alles nicht so schlimm sei, wenn man sich nur am Riemen reisst.
Gäste: Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg; Rainer Brüderle, Wirtschaftspolitiker (FDP); Oliver Kahn, ehemaliger Nationaltorhüter; Antonella Mei-Pochtler, Unternehmensberaterin; Roger Boyes, britischer Journalist und der ganz frische Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.
Herr Brüderle saß weitgehend gönnerhaft lächelnd auf seinem Stuhl und hatte offensichtlich großes Vergnügen daran, Herrn zu Guttenberg zu beobachten. Dieser wiederum sah nach jedem zweiten Satz zu der liberalen Wirtschaftsikone um sich zu vergewissern, dass er nichts falsches gesagt hatte. Das war eine nette, zahme Runde in die der Jungminister da gesetzt wurde. So durfte er auch mit wichtiger Miene Allerweltsplatitüden aufsagen und keiner war ihm böse drum.
Aber der Knüller war der Experte Oliver Kahn. Angestachelt durch die Moderatorin erklärte uns der Titan, das Wirtschaft etwa so funktioniert wie der FC Bayern. Und das man einfach weitermachen und an sich glauben müsse, dann käme schon alles in Ordnung.
Flacher, platter und niveauloser habe ich diese Sendung noch nie erlebt. Maybrit Illner wurde nicht müde, immer wieder den Torwart zu befragen, der keine Gelegenheit ausließ zu erklären, wie einfach das doch alles zu regeln ginge. So wie 2001 bei Bayern, wo in den letzten 4 Minuten doch noch die Meisterschaft errungen wurde.
Wenn es noch öfters solche Sendungen gibt, werde ich Maybrit Illner vom Fernsehplan streichen. Das war wirklich unmotivierend und niveaulos.